Alleestraße 187

H. Palme 1935, S. 756

Das Haus No 187 in der Alleestrasse ist ein Holzhaus. Die Querbalken sind allseits mit senkrechten Bretterbelag verschalt. Die Fassade ist durch Holzpilaster abgeteilt.

Durch die Haustüre A gelangte man in das Vorhaus B mit den Zugängen in die Stube C und den Raum F und das Gewölbe G. F wurde als Küche benutzt, das Stübel D betrat man durch die Stube C. H war die Feueresse. Der kleine Raum E wurde zu Abstellzwecken benützt.

Die Holzstiege J führte in das Vorhaus K des ersten Stockwerkes. Von diesem gelangte man in die Zimmer L, M, N und 0. P war eine Kammer, von welcher die Stiege auf den Boden bestiegen werden konnte.

Die Wände um die Küche F und das Gewölbe G sowie die Esse H waren aus Stein gemauert.

H. Palme 1935, S. 757

Die Baustelle des Hauses 187 gehörte im Jahre 1796 dem Josef Anton Helzel.

Im Jahre 1798 baute darauf der Richter Johann Franz Stelzig in Schelten ein Haus, das die No 187 bekam.

Im Jahre 1804 kaufte der Glashändler Anton Hübner das Anwesen. Dasselbe ging im Jahre 1806 in den Besitz des Ignaz Krause, der in dem Hause No 221 wohnte, über. Von Diesem erwarb es der im Jahre 1760 geborene Johann Hesse, welches im Jahre 1835 als unbewohnt, im Besitze der Marie Anna Hesse geboren im Jahre 1788, welche im Hause No 56 wohnte, gemeldet wird.

Im Jahre 1839 erscheint der Insasse Johann Müller, geboren am 23. August 1812 genannt, welcher das Anwesen im Jahre 1843 käuflich erwarb.

Im Jahre 1850 besass das Haus Franz Anton Helzel, der es nach seinem Tode seinem Sohne Adolf Helzel vermachte, welcher in Jahre 1872 als Eigentümer eingetragen erscheint.

Im Jahre 1882 ist Adelheid Helzel als Besitzerin eingetragen, welche das Anwesen im Jahre 1887 dem Siegfried Löwy und dem Gustav Kellner verkaufte. Kellner verzog nach auswärts, sodass im Jahre 1891 Löwy Alleininhaber der Realität war.

Er verkaufte im Jahre 1897 das Haus an Anton Isack, der dasselbe im Jahre 1898 an Josef Löhnert weiterveräusserte.

Nach dessen Tode kam das Gebäude im Jahre 1920 in den Besitz seiner Witwe Marie, die es im gleichen Jahre ihrem Sohne Josef Löhnert übergab.

Neben dem Wohnhause befand sich zu HeIzel’s Zeiten ein grosses Lagerhaus, welches abbrannte. Der Chronist Vetter berichtet darüber:

„Am 14. Dezember 1884 abends kommt auf der Gemeinde bei Adolf Helzel beim Hause No 187 Feuer aus. Die Leitung war aber so gut gelegt, dass es in einem so grossen dreiteiligen Hause in jedem Stockwerke in allen Räumen und Kammern, auf dem Boden, im Schupfen, vorn wie hinten überall zugleich brannte, und ist das Gebäude auch gänzlich ausgebrannt.“

H. Palme 1935, S. 758-759