Alleestraße 273

H. Palme 1935, S. 319

Das Haus No 273 in der Alleestrasse ist ganz aus Holz errichtet, nur die Wand beim Raume F ist im Erdgeschosse aus Stein gemauert.

Die Querbalken sind überall durch eine senkrechte Bretterverschalung verdeckt. Die Fenster der Nord- und Westwand im Erdgeschosse sind durch Holzbögen hervorgehoben.

Auf einigen Stufen betrat man durch den Vorraum A des, dem Hause vorgebauten hölzernen Ganges N, das Vorhaus B. Die Haustüre war fest und stark gefügt und durch Schnitzerei verziert.

Vom Vorhause kam man in die grosse Stube C„ und durch diese wiederum in das Stübel D.

Hinter dem Vorhause war ein Gewölbe J gebaut, das den Zugang zu den Räumen F und G hatte. Von G trat man in den Abtritt H. Diese Räume des Erdgeschosses wurden alle zu Geschäftszwecken verwendet.

Durch einen leichtgebauten hölzernen Vorbau M trat man hinten durch das Gewölbe J in’s Freie und gleichzeitig links in das Gewölbe K, welches zu Lagerzwecken verwendet wurde.

Vom Hofe aus konnte der grosse Schupfen L betreten werden.

H. Palme 1935, S. 320

Die Holzstiege 0 führte in das Vorhaus P des ersten Stockwerkes. Von diesem wiederum konnten die beiden Räume Q und R, die Oberstube und das Oberstübel betreten werden.

Der Vorraum U hatte die Eingänge in das Zimmer T und den Bodenraum V. H war der Abtritt des oberen Stockes.

E war die steinerne Feueresse.

H. Palme 1935, S. 321

Das Haus hatte einen grossen Doppelboden, welcher zum grössten Teile als Lagerraum für das Glasgeschäft diente.

Der Schupfen L bestand aus Holzfachwerk, welches nach aussen durch Bretterverschlag geschlossen war.

Östlich des Hauses war ein kleiner Hof, der von der Strasse aus betreten werden konnte.

Das Haus No 273 wurde im Jahre 1801 von Joseph Conrath geboren im Jahre 1769, welcher mit Barbara Piesche vermählt war, erbaut. Er wohnte erst in dem im Jahre 1790 von Franz Stelzig, Richter zu Schelten erbauten Hause No 187 in der Alleestrasse.

Nach dem Tode Joseph Conrath’s ging das Haus No 273 in den Besitz seines Sohnes Carl über, der dasselbe nach seiner Übersiedlung in das Haus No 221 seinem Bruder August übermachte.

Derselbe übersiedelte dann mit seiner Familie nach Leitmeritz und das Haus kam in den Besitz der Familie Joseph Conrath geboren im Jahre 1800. Nach dessen Tode erbte das Anwesen sein Sohn Joseph geboren im Jahre 1840, der es seiner Tochter Marie bei ihrer Verheiratung mit Franz Kittel als Heiratsgut übergab.

Von Franz Kittel wurde die Realität dann vom Klempnermeister Eduard Zahn käuflich erworben, von welchem es nach dessen Tode sein Sohn Ernst Zahn erbte.

H. Palme 1935, S. 322-323