Grab No. 29

Carl Conrath, Glasfabrikant, wurde am 12. Dezember 1803 geboren und starb am 28. Juli 1850. Er war mit Julie Heller aus B. Leipa verheiratet.

Er hatte folgende Kinder:

  • Josef, starb als Kind.
  • Johanna Maria Karolina, geb. am 16. September 1831 gest. am 5. April 1892, am 25. November 1851 mit Ignaz Krause, geb am 24. März 1829, gest. am 4. Feber 1900, verheiratet.
  • Carl geb. am 23. März 1835, gest. am 17. Feber 1873, vermählt mit Clementine Knechtel, geb am 17. März 1836 gest. am 22. April 1916.
  • Adeline geb am 17. Dezember 1836 gest. am 20. Mai 1912, vermählt mit Gustav Conrad Knechtel geb. an 8. Dezember 1833 gestorben im April 1882.
  • August, vermählt mit Wilhelmine Körbel.
  • Maria, verheiratet in erster Ehe mit dem Apotheker Günther, in zweiter Ehe mit Puz.

Carl Conrath war der Sohn des Joseph Conrath der im Grabe No 26 beerdigt liegt, geb. am 8. November 1769, gest. am 23. Juni 1832, welcher im Jahre 1790 aus Wolfsberg bei Schluckenau nach Steinschönau übersiedelte, und der Barbara Piesche, gebe 19. August 1774 gest. am 30. Mai 1843.

Er hatte folgende Geschwister:

  • Joseph geb. am 19. Jänner 1800 gest. am 21. Mai 1853, beerdigt im Grabe No. 27, verheiratet in erster Ehe mit Maria Anna Hesse gestorben 1840, die im Grabe No 28 begraben wurde, in zweiter Ehe mit Josefine Zahn.
  • August, vermählt in erster Ehe mit Anna Schreier, in zweiter Ehe mit deren Schwester Marie Schreier.
  • Emanuel, geb am 17. August 1809 gest. am 17. Juni 1893, vermählt mit Emilie Horn geb. am 27. August 1816 gest. am 12. April 1888.
  • Emilie, verheiratet in erster Ehe mit einem Gleichenberger, in zweiter Ehe mit Professor Clar in Graz.
  • Eine Schwester war mit August Stolle in Bremen verheiratet.
  • Maria Josefa, vermählt mit Clemens Knechtel.

Carl Conrath, der aus dem Hause No 273 in der Alleestrasse stammte, kam nach Beendigung seiner Studien mit seinem Bruder Josef in das väterliche Geschäft um dasselbe im Verein mit seinem Bruder August und seinem Vetter Emanuel geb am 17. August 1809, fortzuführen.

Er war ein ausserordentlich tüchtiger Geschäftsmann und ein Mensch von grosser Bildung und Herzensgüte. Die Früchte seines Fleisses waren der stetige Aufstieg des Unternehmens und das wachsende Ansehen seiner Person und seiner Familie.

Vom Fürsten Turn und Taxis in Regensburg wurde seitens seiner Firma die Glashütte Mühlau gepachtet, deren Betrieb Carl Conrath leitete.

Er besass in Steinschönau das Haus No 221 in der.Alleestrasse.

Manch schöne Erfindung und die Ausführung neuer Arbeits-methoden brachten die Glasfabrik und die Steinschönauer Firma Joseph Conrath & Co zu gutem Ruf. Kristallrosa, Annagrün und die Bernsteinimitation waren damals nur bei Conrath zu haben.

Carl Conrath stand wie sein Bruder Joseph aber auch durch seine vorzüglichen persönlichen Eigenschaften an erster Stelle. Eine streng rechtliche Lebensauffassung und ein vornehmer Sinn zeichnete die Brüder gegenüber anderen Handelsleuten aus.

Der Sohn des Carl Conrath, Carl, der mit Clementine Knechtel vermählt war, und Emanuel’s Sohn des gleichen Namens kamen in die Väterliche Handlung, die sie nach deren Tode im gleichen Sinne weiterführten. Besonders Carl war wegen seiner genialen Muster, die er fort zum Segen des Unternehmens entwarf eine ausserordentlich wichtige Kraft des Geschäftes.

Nach seinem Tode sollte nach seinem Willen sein Sohn Carl an seine Stelle treten. Zerwürfnisse mit seinen Onkeln aber, liessen ihn aus der Firma, ob ganz freiwillig, bleibt dahingestellt, auszutreten.

Nach dem Tode des Vaters Carl liess die Prosperität der Firma fortwährend nach, und der letzte Inhaber, Joseph Conrath liquidierte das Unternehmen. Das Haus No 332 ging in den Besitz des Hermann Grohmann über, der darin unter seinem Namen wiederum eine Glasraffinerie betreibt.

H. Palme 1935, S. 347

Die Grabkapelle No. 29 ist flach und aus Sandsteinquadern gemauert. Das Dach ist mit Blech abgedeckt .

In der Kapellenvertiefung steht auf Sandsteinsockel, welcher gelb angestrichen ist, die lebensgrosse Engelsfigur aus gelb angestrichenem Sandstein von Josef Max in Prag gearbeitet.

Die geflügelte Figur stützt das bekränzte Haupt auf den von der rechten Hand gehaltenen linken Arm, der sich auf das Schwert  aufstützt. Der linke Fuss steht auf einem etwas erhöhten Sockel.

Die Schriftplatte ist aus Schiefer, grau angestrichen mit vertieft ausgemeisselter vergoldeter Schrift.

Die Inschrift lautet:

„Gewidmet dem Andenken des zu früh dahin geschiedenen Carl Conrath, Glasfabrikanten geb. in Steinschönau am 12. Dezember 1803 gest. daselbst am 28. Juli 1850, von den trauernden Seinen.

Aber meine Seele harret auf Gott, denn er ist meine Hoffnung. Psalm 62 Vers 6″

Die eisernen Laternenhalter sind schwarz angestrichen.

H. Palme 1935, S. 348-351