Grab No. 58

Franz Schöbel, der im Hause No 222 in der Alleestrasse einen Glashandel betrieb, wurde am 11. November 1790 geboren und starb am 10. April 1860.

Seine Ehegattin hiess Maria Anna Horn und wurde am 9. Jänner 1811 geboren. Sie starb am 9. Mai 1897. Der Ehe entsprossten die folgenden Kinder:

  • Theresia, geboren am 7. Juli 1833, gestorben am 22. Feber 1912. Sie war mit dem Conditor Karl Birnbaum vermählt.
  • Franz geboren am 13. August 1836 gestorben am 12. Feber 1912. Er war drei Mal verheiratet und zwar:
    • In erster Ehe mit Wilhelmine Birnbaum, geb. am 5. Juni 1850 gest. am 13. März 1875,
    • in zweiter Ehe mit Marie Kaiser geb. am 3. Feber 1843 gest. am 20. Dezember 1878
    • und in dritter Ehe mit Karoline Hackel aus B. Leipa.
  • Maria Josefa geboren am 30. Juni 1839, starb als kleines Kind.

Franz Schöbel, Glashändler besuchte die Messe in Leipzig, in Frankfurth u.s.w. gewöhnlich mit seinem Freunde Lissner. Er musste deshalb oft seine junge Gattin verlassen, was ihm sehr schwer fiel. Er war um sie stets sehr besorgt und liebte sie aufrichtig und treu und suchte ihr das Leben so angenehm als möglich zu machen. Seinen Kindern war er ein herzensguter Vater. Er liess ihnen eine gute Erziehung angedeihen. Den Sohn liess er studieren, er wollte Kaufmann werden. Nach Vollendung des Studiums und der Lehrzeit richtete er ihm in seinem Hause einen Kaufmannsladen ein. Leider machte schon einige Jahre darauf ein Schluckenanfall dem Leben des Franz Schöbel ein Ende.

Er baute im Alter mehrere Jahre einen Altar zum Frohnleichnamsfeste zur Ehre Gottes auf.

Franz Schöbel war ein überall geachteter und beliebter Mann.

Seine Frau Maria Anna geb. Horn war noch sehr jung als sie ihren Mann Franz Schöbel kennen lernte, er war 21 Jahre älter als sie. Sie war eine sehr liebe treue und fromme Gattin. Ihren alten Schwiegervater, der mit im Haushalte wohnte war sie eine besorgte Tochter und ihre Kinder fanden an ihr eine vorbildliche Mutter. Später musste sie auch bei ihren Enkelinnen oft Mutterstelle vertreten. Sie hat ihre Ehe nie bereut, es schmerzte sie nur sehr, dass zwei Schwiegertöchter ihr im Tode vorangingen.

Sie entschlief an Altersschwäche.

H. Palme 1935, S. 628.

Der Grabstein No. 58 war ein kleineres Sandsteinmonument in Form eines Renaissanceepitaphes. Es ist gelblich angestrichen mit vergoldeter Rosette in der Mitte der oberen Verzierungsleiste.

Die Schriftplatte besteht aus weissem Marmor mit vertiefter vergoldeter Inschrift wie folgt:

„Hier ruhen in Gott Franz Schöbel, Handelsmann aus Steinschönau geb. am 11. November 1790 gest. am 10. April 1860.

An dessen Seite ruhen die Schwiegertöchter Wilhelmine Schöbel geb. Birnbaum, geb. am 5. Juni 1850 gest. am 13. März 1875. Marie Schöbel geb. Kaiser geb. am 3. Feber 1843 gest. am 26. Dezember 1878.”

Die Platte hat eine vertieft gearbeitete, schwarz gefärbte Umrandungslinie, oben halbkreisförmig verlaufend.

Das Steinkreuz, welches den Grabstein bekrönte, ist nicht mehr vorhanden.

H. Palme 1935, S. 629-631.

Grab No. 58 vor und nach der Restaurierung.