Das Haus No 49 in der Kirchenstrasse war ein grosses Holzhaus. Es stand auf einem hohen Steinunterbau mit schönem gewöbtem Keller.
Die Fenster des Erdgeschosses auf der West- und Südseite waren durch hölzerne Bogenstellungen hervorgehoben. Im Erdgeschoss sowohl als auch im ersten Stockwerke lagen die Querbalken, wohl verfugt zu Tage. Die Giebelseiten waren mit schräg- und senkrecht gestellten Brettern verschlagen.
Die beiden Gänge, die vorn und hinten an das Haus gebaut waren, waren aus Holzfachwerkbau, aussen mit Brettern verschlagen.
Unter dem schönen Walmdache war der doppelte Hausboden.
D>urch die Haustüre A, zu der man auf einer schiefen Rampe kam, gelangte man durch den Gang B in das Vorhaus C.
Von diesem kam man in die grosse Geschäftsstube D, die wiederum den Eingang zum Wohnstübel E hatte.
Links waren die Eingänge in die Küche G und das Zimmer F. H war der hintere Gang mit dem Abtritte J.
Die Holzstiege K führte in das Obergeschoss mit der gleichen Raumeinteilung wie das Erdgeschoss.
Im Jahre 1772 erscheint Johann Christof Zahn als Eigentümer das Hauses No 49. Nach seinem Tode im Jahre 1779 ging das Haus auf seine Wittwe Maria Elisabeth über, die am 22. Oktober 1803 starb.
Franz Anton Jakob Knechtel geboren im Jahre 1756 gestorben im Jahre 1822 erstand das Haus im Jahre 1809, weil das Haus No 52 für seine, immer grösser werdende Handlung zu klein geworden war.
Nach dem Tode des Franz Anton Jakob Knechtel übernahm sein Sohn Clemens das Anwesen, welches beim grossen Brande im Jahre 1868 den Flammen zum Opfer fiel.
Hernach blieb die Brandstätte unbebaut liegen und der erhalten gebliebene Keller diente den Kindern bei ihren Spielen zum Schlupfwinkel.
Nun [1935] steht auf dem Brandplatze ein steinerner Neubau, der im Jahre 1880 von Elias Palme für seinen Schwiegersohn Heinrich Weidlich erbaut wurde.
H. Palme 1935, S. 221 – 222.