Grab No. 32

Franz Palme, Wirtschaftsbesitzer wohnte in Steinschönau No 272 in der Alleestrasse. Er wurde am 8. März 1808 geboren und starb am 23. November 1876. Er war der zweite Sohn des Bäckermeisters Elias Andreas Palme geboren im Jahre 1777, gestorben im Jahre 1849; und der Anna Rosalia Palme geborene Helzel, geboren am 20. October 1775, gestorben am 21. November 1844.

Franz Palme verehelichte sich im Jahre 1834 mit Wilhelmine Zahn. Erst in der väterlichen Bäckerei beschäftigt, übernahm er dieselbe sodann von seinem Vater in eigene Regie, als sich derselbe zur Ruhe setzte. Das Gewerbe prosperierte, und so konnte sich Franz Palme in seinen letzten Lebensjahren zur Ruhe setzen.

Er war ein kleiner, immer freundlicher Mann, der mit seiner Familie stets in den besten Beziehungen stand.

Seinem Ehebunde entsprossten folgende Kinder:

  • Wilhelmine geboren am 7. April 1835, welche im Jahre 1853 Emanuel Stelzig, Handelsmann in Steinschönau, mit einer Niederlage in Budapest, unter der Firma Stelzig Palme & Co. heiratete.
  • Franz (Bäckenfranz) geboren am 11. Mai 1839 gestorben am 20. Juli 1904, trat im Jahre 1859 bei seinem Schwager Emanuel Stelzig in dessen Geschäft als Teilhaber ein. Im Jahre 1874 kaufte die Firma die, von der Firma J. & L. Lobmeyr betriebene Glasfabrik in Zweckov. In den siebziger Jahren ging die Budapester Niederlage an die Firma Wadlsteiner über, das Steinschönauer Geschäft verlor auch nach und nach an Bedeutung, die Hütte in Zweckov wurde verkauft. Nach dem Tode des Emanuel Stelzig, unter der Leitung seines Sohnes Carl hörte das einst so blühende Geschäft dann ganz auf.
  • Anna geboren am 4. November 1852, verheiratet mit Eduard Müller geboren im Jahre 1847 in Steinschönau
  • Auguste, geboren im Jahre 1845, vermählt mit Herrn Fleck. Die Hochzeit war im Jahre 1869.
  • Julius, geboren im Jahre 1842, verheiratet mit Amalia Fieber, geboren im Jahre 1859. Seine Vermählung fand im Jahre 1878 statt. Er war Kaufmann in New York. Unterstützt durch lange Kredite der Steinschönauer Glasraffineure wurde er zu Leichtsinnigkeiten verleitet, sodass er im Jahre 1891 den Konkurs ansagen musste, durch welches Vorgehen er seine ihm gut gesinnten heimatlichen Freunde um nahezu hunderttausend Gulden schädigte.
  • Marie, geboren am 9. März 1849
  • Luise geboren am 2. November 1855.

Der Bruder des Franz Palme war Josef Benedikt Palme der Stammvater der Familie Elias Palme.

H. Palme 1935, S. 370.

Grabstein No. 32 aus grau angestrichenem Sandstein. Auf sehr weit ausladendem Sandsteinsockel erhebt sich das eigentliche Grabmonument. Niedriger prismatischer Sockel mit abgeschrägter Oberkante, darauf gedrungener prismatischer, glatter Unterbau mit einer gusseisernen Platte mit erhaben gegossener, schwarz gefärbter Inschrift.

Eine Hohlkehle leitet zum Oberbau des Grabsteines über. Derselbe ist im gothischen Stile gearbeitet. Er steigt mit schlichter, glatter Fläche empor und trägt die etwas versenkte, profiliert umrahmte Schriftplatte aus Marmor mit vertieft gemeisselter farbloser Schrift wie folgt:

„Franz Palme, Wirtschaftsbesitzer in Steinschönau, geb. am 8. März 1808 gest. am 23. Novemb. 1876.

Dessen Gattin Wilhelmine, geb. Zahn geb. am 28. Septemb. 1817, gest. am 17. Novemb. 1865.

Ruhet in Frieden.“

Die untere gusseiserne Platte trägt folgende Inschrift:

„Auguste Fleck geb. Palme starb in. 25. Jahre ihres Lebens am 7. August 1870 zu Zvecovo in Slavonien“.

Unter der Marmorplatte kragt sich in der Mitte ein kleiner gothischer Balkon vor, zum Aufstellen von Blumen gedacht.

Das Graboberteil ist im gothischen Stil reich verziert und hat einen spitzbogenförmigen mit Krabben besetzten Abschluss.

Oberhalb der Schriftplatte befindet sich eine kleine porzellanerne Rosette angebracht.

H. Palme 1935, S. 371-373.

Grab No. 32 vor und nach der Restaurierung 2016.